Das Kommissariat


Antonio Morello
Commissario


Sofort als ich nach Venedig kam, war mir klar, dass ich diese Stadt nicht mochte!

ich komme aus Cefalù, Sicilia, auch genannt : La piccola Palermo!

Cefalú ist so schön, dass alle Reichen aus Palermo am Wochenende dorthin fahren. Auch die Mafiosi oder Bosse aus Palermo, machen Urlaub in Cefalù.

Die Straßen, die Kathedrale, der Berg, das Meer, die Gerüche  von Rosmarin, Zitronen, Oregano, wilder Fenchel, frischen Fischen, Pasta alle Melanzane, Pasta con le Sarde, der Geruch von Stockfisch gekocht mit Oliven und Weißwein, frische Tomaten, der Geruch von Artischocken und der dampfende Caffé...

An alle diese Gerüche denke ich, während ich wie ein „Freier Hund“ durch die Gassen von Venedig laufe. Hier stinkt es nach dem eitrigen Wasser der Lagune und nach den millionenfachen Fürzen der Touristen.

Den Spitznamen „Freier Hund“ bekam ich an dem Tag, als ich den erste Politiker verhaftet habe. Verhaftet wegen „Voto di Scambio, Politico Mafioso“. Ein alter, verdorbener Brauch in Sizilien: Die Mafia kümmert sich, dass der Politiker die nötigen Stimmen bekommt und die Wahl gewinnt, und der Politiker erfüllt danach der Mafia jene „Gefallen“, die die Mafia braucht!

Als ich den Politiker verhaftet habe, schrieb die Zeitung „Giornale della Sicilia“ in großen Buchstaben und auf der ersten Seite: Il Cane senza Padrone, azzanna il Politico innocente! - Der freie Hund beißt den unschuldigen Politiker.

Seither heiße ich so: Der Hund ohne Herr. Der freie Hund. Il Cane senza padrone... ja, der bin ich.  „Giornale della Sicilia“ meinte meinen neuen Namen als Schande, aber ich muss sagen, er gefällt mir. Ich trage ihn mit erhobenem Haupt.


ANNA Klotze
Ispettrice Sostituta Commissario

Anna Klotze ist 1,82 groß, mit langem schwarzem Haar, das sie meistens als Zopf trägt. Sie ist schlank, athletisch und hat dunkle, fast schwarze Augen. Anna ist eine sehr gut aussehende Frau; auf Morello wirkt sie wie eine Amazone. Anna hat Kraft. Sie betreibt einen bestimmten israelischen Kampfsport. Eine Schlägerei fängt sie niemals an, aber geht ihr auch nicht unbedingt aus dem Weg.
Anna ist aus Überzeugung Single. In ihrem Liebesleben gibt es ein Geheimnis, das die Autoren aus Respekt vor dieser besonderen Figur (noch) nicht enthüllt haben.
Sie liebt ihre Arbeit über alles und ist durchaus ehrgeizig. Innerhalb des Kommissariats streitet sie sich fast jeden Tag mit Mario Rogello, obwohl es eine verborgene Anziehungskraft zwischen ihnen zu geben scheint. Vielleicht schätzt sie ihn, weil Mario einer der wenigen Männer ist, die keine Angst vor ihr zeigen.
Geboren in Triest (Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien), spricht sie perfekt italienisch und deutsch. Sie hat jedoch eine kleine Charakteristik: wenn sie italienisch spricht klingt ihr R immer gutturale (kehlig), was sie Morello aber sehr sympathisch macht.
Anna Klotze kam bereits vor 5 Jahren nach Venedig. Ihr Ziel war, die erste weibliche Chefin des Kommissariats zu werden. Zunächst musste sie die harte Konkurrenz von Ferruccio Zolan aushalten, der Frauen generell für nicht geeignet für den Polizeiberuf hält. Als Vorgesetzte kommen sie seiner Meinung erst recht nicht in Frage, vor allem nicht als Vorgesetzte von ihm. Als Morello dann Hauptkommissar wird, fühlt Anna sich erneut diskriminiert. Deshalb sieht sie Morello zunächst als „Feind“, obwohl er, was sie durchaus bemerkt, ein attraktiver Mann ist. Morello schätzt sie als beste Kollegin im Team. Aber ihm entgeht keineswegs, dass sie auch eine schöne Frau ist.


Ferruccio Zolan
Vice Commissario


Ferruccio Zolan, Morellos Stellvertreter, ist 52 Jahre alt. Er ist langjährig verheiratet und hat drei Kinder. Er liegt mit den Hauseigentümern im Streit, weil diese die Miete nun zum dritten Mal in zwei Jahren erhöht haben. Er fürchtet, dass er, wie viele Venezianer, die Stadt verlassen muss und sich eine Wohnung auf dem Festland suchen muss. Aber: die Stadt verlassen! Das kann er sich als überzeugter Venezianer überhaupt nicht vorstellen. Er ist ein reflektierter Venezianer, einer von tausenden „Aufsteiger“, die in Venedig eine Spitzenposition erreichen wollen - um jeden Preis!
Als der Posten des Hauptkommissars überraschend frei wird, erwartet Ferruccio Zolan endlich seinen Platz als Commissario in Venedig zu bekommen, obwohl sich auch die intelligentere Anna Klotze beworben hat. Aber aufgrund seiner längeren Erfahrung glaubt Zolan, ein Recht auf diesen Job zu haben.
Deswegen lehnt er Morello vom ersten Tag an ab. Unaufhaltsam entfaltet sich der Konflikt zwischen den beiden Figuren.

Felice Lombardi
Vice Questore

Lombardi ist ein großer, stämmiger Mann mit einem sorgfältig gestutzten Bart, der früher einmal schwarz gewesen sein muss, jetzt aber von grauen Haaren durchzogen ist. Der Kopf ist ebenfalls groß, geschmückt mit kurz geschnittenem, dichtem grauem Haar. 
Der Vice Questore braucht noch ein paar Jahre um in die Rente zu gehen. Er ist Morellos unmittelbarer Chef. Lombardi mag Morello; er bewundert ihn sogar.
Er wäre auch gerne so
unbeugsam und geradeaus wie Morello, aber er ist es nicht.
Er versucht immer wieder Morello zu schützen, aber er wird nervös, wenn einer der großen Namen der Stadt in einen Fall verwickelt ist. Lombardi übernimmt die Funktion des Blitzableiters. Oft muss er die Wut von Questore Attilio Perloni ertragen, damit Morello mehr Zeit gewinnt. Der Vice Questore lebt seit 40 Jahre in Venedig, spricht Veneziano, ist verheiratet mit einer Veneziana, seine Kinder sind in Venedig geboren, aber er ist in Kalabrien geboren, also ein „Calabrese“. Niemand in Venedig und in dem Kommissariat merkt, oder ahnt, dass Lombardi die „Südmentalität“ gut kennt. Irgendwie sieht Lombardi in Morello seine Vergangenheit und seine Jugend.

Alvaro Camozzo
Agente Speciale
Spezialagent

Alvaro Camozzo, 24 Jahre alt, Untergebener, der Jüngste.
Er gilt allen als besonders schüchtern, und das ganze Kommissariat hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alvise zu helfen, diese Schüchternheit abzulegen. Insbesondere was Mädchen betrifft.
Alvaro ist in Venedig geboren und kennt die Laguna wie kein anderer Veneziano. Auf einem Polizeiboot wird Alvaro Camozzo ein andere Mensch: Sicher, witzig und schnell. Mit einem Schnellboot durch die Kanäle von Venedig zu fahren, ist für Alvaro einfach wie ein Glas Wasser trinken.

Mario Rogello
Assistente Capo

Mario Rogello, 30 Jahre alt, Untergebener.
Mario ist ein Draufgänger. Er kümmert sich wenig um die Dienstvorschriften. Damit richtet er oft mehr Schaden an als Nutzen. Morello muss ihn oft zurückhalten. Mario versucht ununterbrochen, die Sekretärin Annamaria zu verführen, manchmal mit lustiger, aber auch mit plumper Anmache.
Natürlich versucht er das auch mit Anna Klotze aber bisher erfolglos. Eigentlich probiert Mario alle Frauen der Welt zu verführen. „Es stimmt, man kann nicht mit allen Frauen dieser Welt schlafen, aber man sollte es probieren“, sagt er. Ein typisch venezianischer Macho.

Viola Cilieni
Sekretärin

Viola Cilieni, 30 Jahre alt, Sekretärin. Sie ist die einzige Frau im Kommissariat und wird manchmal überfordert von der Arbeit. Sie sieht gut aus, ist sich dessen jedoch nicht bewusst. Sie ist sensibel, fragil, intelligent und schüchtern. Wenn Mario ihr ein Kompliment macht, wird sie rot und schaut streng nach vorne. Doch manchmal wenn sie reagiert, wird das für Mario kein Spass.

Attilio Perloni
Questore

Attilio Perloni, Questore, 60 Jahre alt. Der Questore taucht auf, wenn der Fall gelöst ist, damit er mit der Presse sprechen und sich den Fotografen zeigen kann. Der Questore arbeitet immer noch an einer politischen Karriere. Man sieht ihn auf Partys der wichtigen Leute: Politiker, Unternehmer, Richter, Künstler, Banker. Zwischen Morello und Perloni, fliesst kein gutes Blut. Die beiden mögen sich von Anfang an nicht.
Share by:
Sehr geehrter Herr Caiolo, sehr geehrter Herr Schorlau. Ich habe gestern begonnen „Der Tintenfischer“ zu lesen. Es gefällt mir gut. Zwei Kleinigkeiten habe ich anzumerken. 1. die Elektroschockwaffe der Mitarbeiter des Commissarios, die sie gegen David Ekele mitnehmen wollen, heißt Taser nicht Teaser. Das ist etwas völlig anderes und belangloses. 2. Keine Möwe greift mit ihren Krallen nach einem Hörnchen. Das können sie nicht, haben sie nicht, wenn dann kommt ihr Schnabel zum Einsatz. 3. Ich habe gestern weitergelesen und einen weiteren marginalen Rechtschreibfehler gefunden. Ich weiß allerdings nicht mehr genau die Seitenzahl, müsste jenseits Seite 100 sein. Ich fand einen „Coronastest“. Hier ist das erste S zu viel. Dennoch weiter so, viele Grüße Dieter Bardowicks